Wir haben eine ungefähre Vorstellung davon, was alles mit dem Begriff der „Rhetorik“ verknüpft ist. Und auch, dass die Digitalisierung unsere Kommunikation in einen veränderten technischen UND kulturellen Rahmen stellt, ist jedem bewusst. Hingegen bedeutet es eine neue Herausforderung damit umzugehen, dass wir mit unserem Sprechen zu verschiedenen Anlässen konkrete Absichten verfolgen, die von digitalen Rahmenbedingungen gestützt oder auch beeinträchtigt werden könnten.
Was also müssen wir wissen bzw. besser verstehen über die besonderen Bedingungen, unter denen wir miteinander kommunizieren? Und was können wir tun, um unsere Ziele rhetorisch auch im digitalen Raum sicher zu erreichen?
Der „Werkzeugkasten“ der Rhetorik reicht weit zurück in die Geschichte – bis hin zu den Philosophen. Später kamen immer neue Anforderungen hinzu, und damit immer neue Wirkungsmittel, um diesen breiten Anforderungen gerecht zu werden. Und da stehen wir auch heute wieder! Heute denken wir in professionellen Kontexten, und wir denken bei Rhetorik weniger an berühmte monologische Redner als vielmehr an dialogische Rede-Kompetenzen, die jede/r benötigt.
Im Seminar geht es deshalb um Antworten auf die Frage, was eine wirksame Rhetorik in digitalen Kommunikationsräumen ausmacht.
Seminarinhalte:
- Ein zeitgemäßes Verständnis von Rhetorik – Versuch einer Definition
- Digitale Rhetorik im Besonderen – welche Facetten hat das Konzept?
- Rhetorische Anlässe im akademischen Umfeld - ihre Besonderheiten und Unterschiede
- Spezifika bei der Planung und Vorbereitung digitaler Kommunikationsformate
- Redner:innen und ihre Bühne – und was macht die digitale „Bühne“ aus?
- Die rhetorischen Wirkungsmittel und wie wir sie im digitalen Format einsetzen können
-
Unsere Sprache, Prinzipien der Verständlichkeit, visuelle Verstärker
-
Spezielle rhetorische Mittel: Anschaulichkeit, Steigerung, Übertreibung, Humor, Ironie, rhetorische Pause u.a.
-
Unsere Stimme
-
Unser Sprechverhalten
-
Unser Körper und die non-verbale Kommunikation
-
- Digitale Rhetorik und die Beteiligten als aktiv kommunizierende „Mit-Spieler“ im Raum - Beeinflussung der sprachlichen Interaktion und wichtige Spielregeln
- Elemente wirksamer Gesprächsführung als Teile des rhetorischen Werkzeugs
- Zuhör- und Fragetechnik
- Metasprachliche Elemente und Explizitheit
- Argumentationstechnik
- Schlagfertigkeit
Ziele:
Die Teilnehmenden
- erweitern ihren Blickwinkel auf die Regeln gelungener Rhetorik
- verstehen die veränderten Rahmenbedingungen für das Gelingen von Interaktion
- können rhetorische Anlässe nutzen, um ihre kommunikativen Ziele noch besser zu erreichen
- erweitern ihren Werkzeugkasten um Instrumente für den Arbeitskontext
- besetzen verschiedene Rollen in virtuellen dialogischen Situationen